Biografie

Belcea Quartet

Stand: August 2023

Das Belcea Quartet wurde 1994 am Londoner Royal College of Music gegründet und hat seinen Sitz in Großbritannien. Mit der rumänischen Violinistin Corina Belcea und dem polnischen Bratschisten Krzysztof Chorzelski bringen jedoch gleich zwei Gründungsmitglieder eine andere künstlerische Herkunft in das Ensemble ein. Wichtige Impulse bekamen sie zudem von ihren Mentoren, Mitgliedern des Alban Berg und des Amadeus Quartetts. Dieses Spektrum wird durch die französischen Musiker Axel Schacher (Violine) und Antoine Lederlin (Violoncello) erweitert. Das Belcea Quartet verbindet seine mannigfaltigen Einflüsse zu einer gemeinsamen Musiksprache.

Diese Aufgeschlossenheit spiegelt sich im Repertoire des Quartetts wider. Regelmäßige Uraufführungen, darunter Werke von Mark-Anthony Turnage, Thomas Larcher, Krzysztof Penderecki und Joseph Phibbs, gehen gleichermaßen mit einer tiefen Verbundenheit zu Werken der späten Klassik und der Romantik einher.

Von 2017 bis 2020 war das Belcea Quartet Ensemble in Residence im Pierre Boulez Saal in Berlin, in den es regelmäßig zurückkehrt. Von 2010 bis 2021 teilte es sich eine Residenz mit dem Artemis Quartett am Wiener Konzerthaus, seit der Saison 2022/23 ist das Quatuor Ébène dort sein Partner-Ensemble.

Die Musiker·innen haben eine eigene Stiftung gegründet, deren Ziel die Förderung und die Inspiration junger Streichquartette durch intensive gemeinsame Probenarbeit ist. Zudem unterstützt die Stiftung führende zeitgenössische Komponist·innen durch die Erteilung von Auftragskompositionen. Zuletzt widmete Guillaume Connesson dem Belcea Quartet sein neues Streichquartett, das in Vevey uraufgeführt wurde und anschließend in Köln, Wien, London, Helsinki und Helsingborg zu hören war.

Das Belcea Quartet kann auf eine beeindruckende Diskografie verweisen. Während der langjährigen Kooperation mit EMI Classics hat das Quartett alle Streichquartette von Britten und Bartók sowie Werke von Schubert, Brahms, Mozart, Debussy, Ravel und Dutilleux eingespielt. 2012 und 2013 haben die Musiker·innen sämtliche Streichquartette von Beethoven aufgenommen und bei Zig-Zag Territoires herausgebracht. Für diese und vorherige Veröffentlichungen wurden die vier mit Preisen geehrt, darunter der ECHO Klassik und der Gramophone Award. 2015 brachte das Quartett zum 20-Jahr-Jubiläum eine viel gelobte Einspielung von Werken Weberns, Bergs und Schönbergs heraus; 2016 folgte eine Gesamtaufnahme von Brahms’ Streichquartetten und dem Klavierquintett, die mit dem Diapason d’Or de l’Année 2016 ausgezeichnet wurde. Zu den jüngsten Veröffentlichungen zählen ein Schostakowitsch-Album mit dem Pianisten Piotr Anderszewski sowie Quartette von Janáček und Ligeti. Im Frühjahr 2022 folgten die beiden Streichsextette von Brahms mit Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras.

Die Aufführungen sämtlicher Beethoven-Streichquartette des Belcea Quartet im Konzerthaus Wien 2012 wurden von Mezzo TV übertragen und erschienen 2014 gemeinsam mit Jean-Claude Mociks Dokumentarfilm Auf den Pfaden der Beethoven-Streichquartette bei EuroArts.

In der Saison 2022/23 gastierte das Ensemble u. a. bei der Streichquartett-Biennale L’Auditori de Barcelona, in der Wigmore Hall in London, im Flagey in Brüssel, der Tonhalle in Zürich sowie im Konserthuset in Stockholm.

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