Biografie

Händl Klaus

Der Tiroler Händl Klaus lebt am Bielersee (Schweiz) und in Wien (Österreich). Nach Anfängen als Schauspieler am Wiener Schauspielhaus und Nebenrollen in Filmen von Christian Berger, Michael Haneke, Jessica Hausner, Dagmar Knöpfel und Wolfram Paulus veröffentlichte er 1994 seinen ersten Prosa-Band Legenden, der mit dem Rauriser Literaturpreis und Robert Walser-Preis ausgezeichnet wurde.
1996 folgte das Hörspiel Kleine Vogelkunde (ausgezeichnet als Österreichisches Hörspiel des Jahres) sowie 2001 der Doppelmonolog Ich ersehne die Alpen; So entstehen die Seen. Sein Drama (WILDE) Mann mit traurigen Augen wurde 2003 in der Inszenierung von Sebastian Nübling am Schauspiel Hannover und beim steirischen herbst aufgeführt sowie zum Berliner Theatertreffen eingeladen, sein Doppelmonolog wurde 2008 unter dem Titel Ansío los Alpes. Así nacen los lagos am Mapa Teatro in Bogotá gezeigt.

Auf Einladung von Frank Baumbauer entstand 2006 für die Münchner Kammerspiele das Theaterstück Dunkel lockende Welt sowie 2008 das Singspiel Furcht und Zittern, das den Beginn der Trilogie Die Polizei bildet. Es wurde 2012 mit Meine Bienen. Eine Schneise (Musik: Franui), einem Auftragswerk der Salzburger Festspiele, weitergeführt und 2013 mit Gabe/Gift in der Regie von Anna Viebrock für das Kölner Schauspiel abgeschlossen.

Mit Häftling von Mab entstand 2002 auf Einladung von Brigitte Fassbaender für das Tiroler Landestheater sein erstes Opernlibretto (Komponist: Eduard Demetz). 2010 folgten Wüstenbuch für Beat Furrer, aufgeführt am Theater Basel und bei den Wiener Festwochen in der Inszenierung von Christoph Marthaler, sowie Buch Asche für Klaus Lang. Georges Delnon gab als Intendant der Schwetzinger Festspiele die von Georg Friedrich Haas komponierten Opern Bluthaus (2011), Thomas (2013) und Koma (2016) sowie die von Hèctor Parras komponierte Oper Wilde (2015) in Auftrag. Es folgten Opernlibretti für Der Mieter von Arnulf Herrmann an der Oper Frankfurt (2017), Lunea von Heinz Holliger für Christian Gerhaher komponiert und am Opernhaus Zürich uraufgeführt (2018), Violetter Schnee von Beat Furrer in der Regie von Claus Guth für die Berliner Staatsoper (2019), Les Bienveillantes von Hèctor Parra in der Regie von Calixto Bieito für die Opera Vlaanderen (2019) und Blühen von Vito Žuraj für die Oper Frankfurt (2023). Zuletzt vollendete er Liebesgesang für Georg Friedrich Haas, das von Tobias Kratzer Ende Mai 2024 an den Bühnen Bern uraufgeführt wurde. Derzeit arbeitet er an Im Dickicht für Isabel Mundry.

Händl Klaus wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. So wurden die Opern Koma, Lunea und Blühen von der Fachzeitschrift Opernwelt zu „Uraufführungen des Jahres“ gewählt, das Libretto Thomas mit dem Literaturpreis des Kanton Bern und das Hörspiel Zrugg (2022) im Tiroler Dialekt mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Zudem erhielt er u. a. den Feldkircher Lyrikpreis, den Gert-Jonke-Preis und den Großen Preis der Edition Haus am Gern für sein Gesamtwerk.

Als Filmemacher schuf er die Spielfilme März (2008) und Kater (2016), die u. a. mit dem Silbernen Leoparden des Filmfestivals Locarno und dem Teddy Award der Berlinale ausgezeichnet wurden.

Händl Klaus wird vom Rowohlt Theaterverlag Hamburg vertreten.

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Stand: Mai 2024

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