ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien ist ein weltweit anerkanntes Spitzenorchester, das sich der Wiener Tradition des Orchesterspiels verbunden fühlt. Es ist bekannt für seine außergewöhnliche und mutige Programmgestaltung. Seit September 2019 ist Marin Alsop Chefdirigentin.
In Wien spielt das Orchester regelmäßig zwei Abonnementzyklen im Musikverein und im Konzerthaus und tritt alljährlich bei großen Festivals im In- und Ausland auf. Enge Bindungen bestehen zu den Salzburger Festspielen, zum musikprotokoll im steirischen herbst und zu Wien Modern. Tourneen führen das RSO Wien häufig in die USA, nach Japan, China, Thailand und Taiwan, Südamerika und Deutschland, wo es u. a. in der Hamburger Elbphilharmonie und der Berliner, Kölner und Essener Philharmonie auftrat. 2022 gab es sein Debüt bei den BBC Proms, 2023 in der Philharmonie de Paris. Seit 2007 hat sich das RSO Wien durch seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Theater an der Wien als Opernorchester etabliert.
Fast alle Aufführungen werden im Rundfunk übertragen — insbesondere im Sender Ö1, aber auch im Ausland. Auch im Genre der Filmmusik ist das Orchester heimisch, zuletzt spielte es den Soundtrack zu Moonbound sowie die Filmmusik zu Die Theorie von Allem ein.
Das RSO Wien ging 1969 aus dem Großen Orchester des Österreichischen Rundfunks hervor. Unter seinen Chefdirigenten Milan Horvat, Leif Segerstam, Lothar Zagrosek, Pinchas Steinberg, Dennis Russell Davies, Bertrand de Billy und Cornelius Meister vergrößerte das Orchester kontinuierlich sein Repertoire und erwarb sich zunehmend internationales Renommee. Zu den Gästen am Dirigentenpult zählten u. a. Alain Altinoglu, Leonard Bernstein, Elim Chan, Christoph von Dohnányi, Mirga Gražinytė-Tyla, Jakub Hrůša, Susanna Mälkki, Joana Mallwitz, Ingo Metzmacher, Marc Minkowski, Andris Nelsons, Kirill Petrenko, Lorenzo Viotti und Simone Young sowie Komponisten wie Thomas Adès, Luciano Berio, Friedrich Cerha, Peter Eötvös, HK Gruber, Hans Werner Henze, Ernst Krenek, Bruno Maderna und Krzysztof Penderecki. Renommierte Solist·innen wie Renaud und Gautier Capuçon, Christian Gerhaher, Hilary Hahn, Igor Levit, Patricia Kopatchinskaja, Gidon Kremer, Lang Lang, Sabine Meyer, Gabriela Montero, Fazıl Say und Daniil Trifonov treten regelmäßig mit dem RSO Wien auf.
Seine umfangreiche Aufnahmetätigkeit umfasst Ersteinspielungen von Werken der klassischen österreichischen Moderne und österreichischer Zeitgenossen. 2019 wurde die Live-Aufnahme von Gottfried von Einems Der Prozess bei den Salzburger Festspielen des Vorjahres mit dem Diapason d’Or und dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Bereits fünfmal gewann das RSO Wien den OPUS Klassik, zuletzt für die Aufnahmen von Prokofjews beiden Violinkonzerten mit Tianwa Yang.
Das RSO Wien hat ein breit angelegtes Education-Programm mit Workshops für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Bereits seit 1997 werden jedes Jahr hochbegabte Musiker·innen in die eigene Orchesterakademie aufgenommen. Regelmäßig spielt das Orchester die Abschlusskonzerte der Dirigierklassen der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.