Der französische Geiger Renaud Capuçon gilt nicht nur als einer der führenden Geiger und Kammermusiker mit weitgespanntem Repertoire, sondern ist auch als Festivalleiter und Pädagoge aktiv.
Geboren in Chambéry, wurde er bereits mit 14 Jahren am Pariser Konservatorium aufgenommen, wo er noch während seines Studiums zahlreiche Preise gewann. Danach studierte er in Berlin bei Thomas Brandis und Isaac Stern. 1997 ernannte ihn Claudio Abbado zum Konzertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters, in dem er drei Jahre mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Seiji Ozawa und Franz Welser-Möst zusammenarbeitete. Seitdem hat er sich als einer der bedeutendsten Violinsolisten der Gegenwart etabliert.
Er konzertierte mit führenden Orchestern wie den Berliner, Wiener und New Yorker Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra, dem Gewandhausorchester und dem Orchestre de Paris unter Dirigenten wie Daniel Barenboim, Christoph von Dohnányi, Bernard Haitink, Daniel Harding, Paavo Järvi und Yannick Nézet-Séguin.
Er trat mit Kammermusikpartner·innen wie Nicholas Angelich, Martha Argerich, Yuri Bashmet, Yefim Bronfman, Khatia Buniatishvili, Hélène Grimaud, Maria João Pires und Yuja Wang sowie seinem Bruder, dem Cellisten Gautier Capuçon, u. a. bei den Festivals in Edinburgh, Berlin, Luzern, Verbier, Tanglewood und Salzburg auf.
Seit 2013 ist er Künstlerischer Leiter des von ihm gegründeten Festival de Pâques in Aix-en-Provence, seit 2016 Künstlerischer Leiter der Sommets Musicaux de Gstaad. An der Hochschule für Musik in Lausanne, wo er seit 2014 unterrichtet, gründete er das Ensemble Lausanne Soloists. Zudem ist er seit 2021/22 Künstlerischer Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne.
Als Exklusivkünstler des Labels Erato /Warner Classics legte er bereits eine umfangreiche Diskografie vor. 2022 wechselte er zur Deutschen Grammophon, 2023 veröffentlichte er drei Alben mit Werken von Mozart.
2011 wurde er zum Chevalier de l’Ordre national du Mérite und 2016 zum Chevalier de la Légion d’honneur ernannt.
Renaud Capuçon spielt die Guarneri-Violine „Panette“ von 1737, die zuvor Isaac Stern gehörte.
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