Sofi Oksanen wurde 1977 als Tochter einer estnischen Mutter und eines finnischen Vaters in Jyväskylä (Finnland) geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft und Dramaturgie an den Universitäten von Jyväskylä und Helsinki. Nach ersten Erfolgen mit dramatischen Texten begann sie auch Prosatexte zu verfassen.
In ihren Romanen, Essays, Zeitungsartikeln, Kolumnen und Interviews setzt sie sich mit der schwierigen politischen Geschichte Finnlands und Estlands auseinander. Oksanens Geschichten spielen meist vor dem historischen Hintergrund der sowjetischen Besetzung Estlands und stellen Fragen nach der Identität eines Menschen in Zeiten grausamer Realitäten. Bei der Frankfurter Buchmesse 2014 hielt sie die Eröffnungsrede für das Gastland Finnland mit einem Appell gegen totalitäre Herrschaften und für die Freiheit der Kunst.
2003 debütierte sie mit dem Roman Stalins Kühe, der 2012 auch in Deutschland erschien. Mit ihrem zweiten Roman Fegefeuer, der in über 40 Ländern erschienen ist, avancierte Sofi Oksanen zur international gefeierten Literaturgröße. Fegefeuer basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück, das 2007 am Finnischen Nationaltheater seine Uraufführung feierte. Der Roman belegte monatelang den ersten Platz der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der Roman Als die Tauben verschwanden (2012) spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und erzählt von einer Dreiecksbeziehung voller Intrigen, Verrat und Opportunismus.
Sofi Oksanen lebt in Helsinki.
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