Biografie

Thom Luz

Stand: Mai 2024

Thom Luz, geboren in Zürich, studierte an der Zürcher Hochschule der Künste (vormals Hochschule für Musik und Theater).

Er inszeniert sowohl in der freien Szene als auch an Stadt- und Staatstheatern sowie an Opernhäusern in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich und Belgien, u.a. am Deutschen Theater Berlin und an der Staatsoper Unter den Linden, Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, bei den Wiener Festwochen und dem NTGent. Seine Produktionen touren international und wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dreifacher Einladung zum Berliner Theatertreffen; 2019 wurde ihm der Schweizer Theaterpreis verliehen.

Von 2015 bis 2020 war Thom Luz Hausregisseur am Theater Basel, seit der Spielzeit 2019/20 ist er Hausregisseur am Residenztheater in München; dort inszenierte er zuletzt Warten auf Platonow nach Motiven von Anton Tschechow. Die flirrenden, hochmusikalischen Bühnenkunstwerke von Thom Luz wurden als „ein Theater der Geräusche, der flüchtigen Phänomene und ungewöhnlicher Perspektivenwechsel“ beschrieben: Ob er in Basel Goethes Werther rückwärts erzählt, in Hamburg lose Sätze aus Franz Kafkas Notizheften zu einem überraschenden Klangbild unter schwebendem Klavier zusammenführt oder in Berlin eine Gruppe einsam singender Klavierstimmer·innen durch das leere Opernhaus geistern lässt – stets fallen seine atmosphärischen Theaterabende aus dem Rahmen gewohnter Wahrnehmungsmuster. Sie laden zur Neuentdeckung vermeintlich bekannter Geschichten ein, erzählen vom Kosmos des Untergehens, Verzagens, Vergehens, der Erschöpfung der Welt – sind aber trotzdem nie trostlos, sondern voll von leisem Humor und magisch schönen Theaterbildern.

Till Briegleb fasste im Jury-Text des Berliner Theatertreffens zusammen: „Thom Luz ist ein Meister des feinen Unterschieds. Seine Bühnenfiguren sind Experten des Sonderlichen, Widerständler gegen Festlegungen, Dissidenten der Vernunft und ihrer Wertmaschine aus Ware und Zahl. Deswegen sind seine Nebelabende auch so etwas wie musikalische Luftpost. Sie versenden ihre schönen Nachrichten irgendwie mit Nichts, durch das Nichts, auf dem Nichts. Jedenfalls mit nichts Greifbarem. Das ist seine schwebende Neudefinition von Komödie.“

Thom Luz lebt in Basel.

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