Biografie

Ulrich Matthes

Stand: Juni 2019

Ulrich Matthes wurde 1959 in Berlin geboren. Er studierte zunächst fünf Semester Germanistik und Anglistik an der Freien Universität Berlin und nahm danach ein Jahr Schauspielunterricht bei Else Bongers. Am Theater wirkte er ab den 1980er-Jahren u. a. an den Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach, am Düsseldorfer Schauspielhaus, Residenztheater München, an den Münchner Kammerspielen, später an der Schaubühne Berlin, wo er in zahlreichen Rollen in der Regie von Andrea Breth zu sehen war. Seit der Spielzeit 2004/05 ist Ulrich Matthes festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Hier spielte er u. a. in Inszenierungen von Jürgen Gosch, Barbara Frey, Christian Petzold, Stephan Kimmig, Christian Schwochow, Jette Steckel, Roland Schimmelpfennig, Martin Kušej, Oliver Reese und Anne Lenk. In der Spielzeit 2018/19 war er hier u. a. als Alceste in Molières Der Menschenfeind (Regie: Anne Lenk), Willy Loman in Arthur Millers Tod eines Handlungsreisenden (Regie: Bastian Kraft), in Becketts Endspiel (Regie: Jan Bosse) und in Ulysses nach James Joyce (Fassung/Regie: Sebastian Hartmann) zu sehen.

2004 wurde er einem breiteren Publikum durch seine Darstellung von Joseph Goebbels im Spielfilm Der Untergang von Oliver Hirschbiegel bekannt, in dem er an der Seite von Bruno Ganz spielte. Zu seinen zahlreichen Filmarbeiten zählen des Weiteren u. a. Winterschläfer (Regie: Tom Tykwer), Der neunte Tag, Das Meer am Morgen (Regie: Volker Schlöndorff), Novemberkind, Die Unsichtbare, Bornholmer Straße (Regie: Christian Schwochow), Das große Heft (Regie: János Szász), Die vierte Gewalt (Regie: Brigitte Maria Bertele) und A Hidden Life/Ein verborgenes Leben von Terrence Malick, der im Mai 2019 im Wettbewerb um die Goldene Palme Cannes seine Uraufführung feierte. Daneben wirkt er seit vielen Jahren auch bei zahlreichen Hörbüchern und Hörspielen mit.

Ulrich Matthes erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1999 den Bayerischen Filmpreis für seine schauspielerische Leistung in Feuerreiter (Regie: Nina Grosse), 2003 den Deutschen Hörbuchpreis, 2005 den Gertrud-Eysoldt-Ring für seine herausragende schauspielerische Leistung in Wer hat Angst vor Virginia Woolf? am Deutschen Theater Berlin und 2007 den Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung. 2005 und 2008 wurde er von der Zeitschrift Theater heute zum „Schauspieler des Jahres“ gewählt, 2008 erhielt er den deutschen Theaterpreis Der Faust für die Titelrolle in Jürgen Goschs Inszenierung von Onkel Wanja. Für seine darstellerische Leistung im Tatort – Im Schmerz geboren wurde er 2015 mit dem Grimme-Preis und der Goldenen Kamera als „Bester Schauspieler national“ ausgezeichnet. Für seine schauspielerische Leistung in Bornholmer Straße erhielt er im selben Jahr den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen. 2016 erhielt er den Lettischen Filmpreis in der Kategorie „Bester Schauspieler“ für Exiled (Regie: Davis Simanis), 2017 den Goldenen Vorhang für seine Rollen in Tod eines Handlungsreisenden, Das weite Land und Der Mensch erscheint im Holozän am Deutschen Theater Berlin.

Ulrich Matthes ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Deutschen Fernsehakademie sowie der Europäischen wie Deutschen Filmakademie. Seit Februar 2019 ist er Präsident der Deutschen Filmakademie.
2011 gastierte Ulrich Matthes erstmals bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs Die vier Himmelsrichtungen; 2012 war er im Rahmen von „Salzburg contemporary“ sowie mit der von ihm gestalteten Lesung Kleist. Geschichte einer Seele am Landestheater, zuletzt 2016 als Sprecher in Johannes Brahms’ Die schöne Magelone mit Matthias Goerne und Yuja Wang erneut zu Gast.

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Ulrich Matthes Schauspieler
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