Biografie

Valentinas Masalskis

Stand: Dezember 2023

Valentinas Masalskis, 1954 in Kaunas geboren, zählt zu den bekanntesten litauischen Theater- und Filmschauspielern und ist auch als Regisseur und Lehrender tätig. Nach seinem Studienabschluss am Litauischen Staatskonservatorium (heute: Litauische Musik- und Theaterakademie) 1976 war er bis 1992 am Litauischen Nationaltheater in Vilnius engagiert. An diesem Haus begann seine enge Zusammenarbeit mit Jonas Vaitkus; er spielte in dessen Inszenierungen von Werken u.a. von Maxim Gorki, Albert Camus, August Strindberg, Oscar Milosz und Adam Mickiewicz. 2015 arbeitete er am Litauischen Nationaltheater erstmals mit Árpád Schilling zusammen (Masara in Das große Übel von Marius Ivaškevičius); es folgten u.a. Autonomija (Autonomy) von Árpád Schilling und Ildikó Gáspár 2018 sowie Magistrat in Die Barbaren nach J.M. Coetzees Warten auf die Barbaren 2023, beide am Jaunimo Teatras in Vilnius. In der Regie von Krystian Lupa spielte er 2015 am Litauischen Nationaltheater Robert Schuster in Thomas Bernhards Heldenplatz und 2020 in Austerlitz nach dem Roman von W.G. Sebald (Jaunimo Teatras).

Seit den 1990er-Jahren inszeniert Valentinas Masalskis Theaterstücke, in denen er oft auch die Hauptrolle spielt, darunter Peter Handkes Publikumsbeschimpfung (Litauisches Nationaltheater, 2001), Samuel Becketts Warten auf Godot (Staatliches Schauspielhaus Kaunas, 1995) und 1996 die Kammeroper Pamoka nach Eugène Ionescos Die Unterrichtsstunde (Komponist: Vidmantas Bartulis); 1999 spielte er Faust in seiner Inszenierung von Goethes Faust in Kaunas. Für das Litauische Nationaltheater inszenierte er u.a. 2002 Fjodor Dostojewskis Die Sanfte, 2003 Thomas Bernhards Die Macht der Gewohnheit, 2004 William Shakespeares König Lear, 2006 Ich, Feuerbach von Tankred Dorst und Ursula Ehler sowie 2009 Thomas Bernhards Weltverbesserer.

Er war in vielen litauischen, polnischen, russischen und französischen Filmproduktionen sowie in wichtigen Hauptrollen im litauischen Kino zu sehen, darunter Nova Lituania von Karolis Kaupinis (2019), Marat Sargsyans The Flood Won’t Come (2020), Forest of the Gods von Algimantas Puipa (2005), Freedom von Šarūnas Bartas (2000) und Mėnulio Lietuva in der Regie von Gytis Lukšas (1997).

Seit 2010 lehrt er als Professor an der Litauischen Musik- und Theaterakademie in Klaipėda, wo er 2011 auch ein Jugendtheater gründete und es seither leitet. Valentinas Masalskis wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 1996 mit dem Litauischen Nationalpreis für Kunst und Kultur, 2007 mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens für Litauen, mit dem Goldenen Bühnenkreuz (2016) und mit dem Silbernen Kranich als „Filmschauspieler des Jahres“ (2015).

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