Biografie

Viktorija Kuodytė

Stand: Dezember 2023

Viktorija Kuodytė, geboren 1970 in Vilnius, ist eine der bekanntesten litauischen Theater- und Filmschauspielerinnen. Sie studierte zuerst Gesang, anschließend Schauspiel und schloss ihr Studium 1994 an der Litauischen Musik- und Theaterakademie ab, wo sie seit 2006 auch unterrichtet. Sie ist Ensemblemitglied des Jaunimo Teatras in Vilnius (Lithuanian State Youth Theatre).

Im Laufe ihrer Karriere hat Viktorija Kuodytė rund 50 Rollen am Theater und im Film gespielt. Mit dem Regisseur Eimuntas Nekrošius verband sie eine langjährige Zusammenarbeit; sie war in vielen seiner Inszenierungen zu sehen, u.a. als Laura in Alexander Puschkins Kleine Tragödien (1994), Irina in Anton Tschechows Drei Schwestern (1995), Julia in Kęstutis Antanelis’ Rockoper Liebe und Tod in Verona (1996, Libretto von Sigitas Geda), Ophelia in William Shakespeares Hamlet (1997) und in der Hauptrolle in Ein Hungerkünstler nach Franz Kafka (2016).

Sie hat mit Regisseuren wie Gintaras Varnas (Hauptrolle in Marina Carrs Portia Coughlan 2002, Sonia in Fjodor M. Dostojewskis Verbrechen und Strafe sowie Guinevere in Merlin or the Waste Land von Tankred Dorst und Ursula Ehler, beide 2004, sowie Agaue in Die Bakchen nach Euripides, 2013), Jonas Vaitkus (Marja Lebjadkina in Dostojewskis Dämonen, Litauisches Nationaltheater, 2004, und Frau Stockmann in Henrik Ibsens Ein Volksfeind, 2011), Algirdas Latėnas (Lady Macbeth in Shakespeares Macbeth, 2010, und Ranjewskaja in Anton Tschechows Der Kirschgarten, 2014) zusammengearbeitet und spielte in Inszenierungen von Árpád Schilling, darunter Autonomija (Autonomy, 2018), Nowhere (2021) und Die Barbaren nach dem Roman Warten auf die Barbaren von J.M. Coetzee (2023). Kirsten Dehlholm übertrug ihr 2018 in Brothers Lionheart nach Astrid Lindgren die Rolle der Sofia, 2022 war sie in Eglė Švedkauskaitės Memoirs of a Young Man von Ričardas Gavelis zu sehen. Gemeinsam mit Dainius Gavenonis inszenierte Viktorija Kuodytė 2012 am Litauischen Nationaltheater Šitas vaikas nach Cet enfant von Joël Pommerat.

In der Regie von Krystian Lupa spielte Viktorija Kuodytė 2015 am Litauischen Nationaltheater Anna in Thomas Bernhards Heldenplatz sowie 2020 Marie in Austerlitz nach dem Roman von W.G. Sebald (Jaunimo Teatras).

Sie wirkte in zahlreichen Filmen mit, u.a. in Garden of Eden (2015) und Other Side of Silence (2019) von Algimantas Puipa, in Balkonas (The Balcony) von Giedrė Beinoriūtė (2008), in Māris Martinsons’ Christmas. Uncensored (2012), in Marat Sargsyans The Flood Won’t Come (2020) und in Valdas Navasaitis’ Perpetuum Mobile (2008).

Viktorija Kuodytė wurde mit mehreren Theater- und Filmpreisen ausgezeichnet, darunter der Litauische Nationalpreis für Kunst und Kultur 2019.

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