Herbert von Karajan Young Conductors Award 2025 – Die drei Finalisten
Der Herbert von Karajan Young Conductors Award ist eine Initiative der Salzburger Festspiele in Kooperation mit dem Eliette und Herbert von Karajan Institut.

Der Herbert von Karajan Young Conductors Award ist eine Initiative der Salzburger Festspiele in Kooperation mit dem Eliette und Herbert von Karajan Institut. Seit 2010 gingen aus diesem Wettbewerb eine Preisträgerin und zehn Preisträger hervor. In der zwölften Ausgabe wählte die Jury unter dem Vorsitz von Manfred Honeck aus 291 Bewerbungen und 55 Ländern acht Semfinalist·innen aus.
Die acht jungen Dirigent·innen probten am Wochenende in der Felsenreitschule mit dem œnm. œsterreichisches ensemble fuer neue musik und dem Mozarteumorchester Salzburg Werke von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Ludwig van Beethoven und Anton Webern.
Am Ende des Rehearsal Day entschied die Jury nach eingehender Diskussion, dass Christian Blex, Jakub Przybycień und Jong-Jie Yin als Finalisten zum Award Concert Weekend eingeladen werden.
YCA Award Concert Weekend
Die drei Finalisten werden Anfang August im Großen Saal der Stiftung Mozarteum jeweils ein Konzert mit der Camerata Salzburg dirigieren, an dem Teilnehmer·innen des Young Singers Project mitwirken. Die Konzertprogramme werden gemeinsam mit den Kandidaten erarbeitet, besonderes Augenmerk liegt dabei auf zeitgenössischen Kompositionen.
Im Anschluss an das letzte Konzert kürt die Jury den Sieger des Herbert von Karajan Young Conductors Award 2025.
Konzert 1: Jakub Przybycień – 1. August, 15 Uhr
Konzert 2: Jong-Jie Yin – 2. August, 15 Uhr
Konzert 3: Christian Blex – 3. August, 15 Uhr
YCA Award Winner’s Concert
Neben dem Preisgeld von 15.000 Euro erhält der Sieger die Möglichkeit, während der Salzburger Festspiele 2026 ein Konzert mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien und einem·r jungen Solisten·in zu leiten. Das Preisträgerkonzert wird aufgezeichnet und erscheint als CD in der Edition „Salzburger Festspieldokumente“.
Für Preisträger·innen der bisherigen Ausgaben des Young Conductors Award bot dieser den Startschuss zu einer internationalen Karriere, die sie immer wieder auch zu den Salzburger Festspielen zurückführt:
Mirga Gražinytė-Tyla leitete u.a. 2024 M. Weinbergs Der Idiot, die Neuproduktion wurde von Oper! Awards zur „Aufführung des Jahres“ gekürt.
Maxime Pascal dirigierte 2023 B. Martinůs Greek Passion, die ebenso als „Production of the Year“ von Oper! Award ausgezeichnet wurde. Er wird 2025 erneut eine szenische Opernproduktion, Peter Eötvös‘ Drei Schwestern / Tri sestri leiten.
Lorenzo Viotti dirigiert in diesem Sommer ein Konzert der Wiener Philharmoniker.

Christian Blex
„Das Finale dieses außerordentlichen Wettbewerbes zu erreichen macht mich überaus stolz und demütig. Während der Salzburger Festspiele dirigieren zu dürfen, ist eine besondere Ehre. Ein guter Dirigent stellt die Musik und die Musiker ins Zentrum seiner und der Aufmerksamkeit des Publikums. Das erfordert eine gute Vorbereitung, die Musiker ernst zu nehmen und eine unabdingbare Hingabe an das Werk und die Arbeit selbst.“
Der deutsche Dirigent Christian Blex ist derzeit Assistenzdirigent des Gustav Mahler Jugendorchesters. Seine Karriere nahm eine bedeutende Wendung, als er das Siemens-Dirigentenstipendium gewann. Er assistierte Kirill Petrenko bei den Berliner Philharmonikern und wurde Stipendiat der renommierten Karajan-Akademie in Berlin. Neben seiner Assistenz bei Kirill Petrenko konnte er mit namhaften Dirigenten wie Daniel Barenboim, Gustavo Dudamel, Daniel Harding, Jakub Hrůša, Daniele Gatti, Alan Gilbert, Hannu Lintu, Ingo Metzmacher, Kent Nagano, Sakari Oramo, Tugan Sokhiev und Christian Thielemann sowie mit renommierten Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, dem Schwedischen Radio-Symphonieorchester, den Bamberger Symphonikern und dem Philharmonischen Orchester Bergen zusammenarbeiten. Zudem studiert er an der Norwegischen Musikakademie. Er war Austauschstudent an der Zürcher Hochschule der Künste und an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und besuchte Meisterkurse bei Klaus Mäkelä, Vasily Petrenko, Hannu Lintu, Jorma Panula und James Gaffigan. Er war Stipendiat des deutschen Forums Dirigieren und ist Mitglied des norwegischen Dirigentenforums.

Jakub Przybycień
„Das Erreichen des Finales beim Herbert von Karajan Young Conductors Award ist eine unglaubliche Ehre und einer der bedeutendsten Momente in meiner musikalischen Laufbahn. Ein guter Dirigent vereint makellose Technik mit künstlerischer Inspiration und Führungspersönlichkeit – er ist jemand, der Wertschätzung für die Ideen der Musiker aufbringt und gemeinsam mit dem Orchester etwas wirklich Einzigartiges, Magisches entstehen lässt. Jede Aufführung gleicht einer Reise, getragen von gegenseitigem Vertrauen, Energie und einer gemeinsamen Leidenschaft für Musik.“
Der in Polen geborene Dirigent Jakub Przybycień ist seit Beginn der Saison 2023/24 Assistenzdirigent beim Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalunya. Zudem ist er seit 2023 Chefdirigent der Zürcher Orchester Sozietät. Er hat mit renommierten Klangkörpern wie dem London Symphony Orchestra, dem Balthasar-Neumann-Orchester, dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Musikkollegium Winterthur und dem Arthur Rubinstein Philharmonic in Łódź gearbeitet. Jakub Przybycień studierte zunächst Violine, spielte im Jugendorchester der Europäischen Union und arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Bernard Haitink und Manfred Honeck. Sein Masterstudium schloss er in Zürich ab. Darüber hinaus verfeinerte er seine Technik in Meisterkursen bei angesehenen Dirigent·innen wie Marin Alsop, Peter Eötvös, Thomas Hengelbrock, Neeme und Paavo Järvi, Jorma Panula, Michael Sanderling und Jaap van Zweden. Jakub Przybycień ist Finalist der International Conducting Competition Rotterdam (ICCR) 2024/25 und war 2024 Halbfinalist des Malko Wettbewerbs, bei dem er das Danish National Symphony Orchestra leitete. 2021 wurde er mit dem Neeme Järvi Prize der Gstaad Conducting Academy ausgezeichnet.

Jong-Jie Yin
„Mit dem Erreichen des Finales geht für mich ein Traum in Erfüllung – davon, auf der Bühne der Salzburger Festspiele zu stehen, habe ich schon als Kind geträumt. Um ein guter Dirigent zu sein, braucht man bedingungslose Hingbe und musikalische Vorstellungskraft, Zielstrebigkeit, seinen eigenen unverwechselbaren Maßstab, den Mut, neue Grenzen zu erforschen und ein gutes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit den Musikern.“
Der 24-jährige Jong-Jie Yin konnte nach seinem großen Erfolg bei der 11. Grzegorz Fitelberg International Competition im Jahr 2023 schnell internationale Aufmerksamkeit erlangen. Es folgten eine Reihe von Dirigierdebüts mit sofortigen Wiedereinladungen in ganz Europa. In seiner Heimat China gastiert Jong-Jie Yin regelmäßig bei fast allen Orchestern. Seit September 2023 ist er Assistenzdirigent des China National Symphony Orchestra. 2021 wurde Jong-Jie Yin beim 57. Internationalen Wettbewerb für junge Dirigenten in Besançon mit einer „Mention Spéciale“ ausgezeichnet

Die Jury
Vorsitz der Jury:
Manfred Honeck, Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra
Jury-Mitglieder:
Gary Hanson – ehemaliger Geschäftsführer des Cleveland Orchestra
Axel Hiller – Designierte Leitung Konzert und Medien der Salzburger Festspiele
Markus Hinterhäuser – Intendant der Salzburger Festspiele
Alexander Meraviglia-Crivelli – Intendant des Gustav Mahler Jugendorchesters
Tobias Niederschlag – Leiter Konzertbüro Gewandhaus Leipzig
Pamela Rosenberg – ehemalige Intendantin der Berliner Philharmoniker
Florian Wiegand – Leitung Konzert und Medien der Salzburger Festspiele