Hommage Wolfgang Rihm | Salzburger Festspiele 2022
Als eine Verbeugung vor Wolfgang Rihm, der kürzlich seinen 70. Geburtstag gefeiert hat, richten die Salzburger Festspiele dem wohl bedeutendsten Komponisten unserer Zeit im Festspielsommer 2022 eine Hommage aus.
Als ein „Navigationssystem im Festspieldschungel“, so bezeichnete Intendant Markus Hinterhäuser
das Rihm’sche Schaffen, das seit den 1990er-Jahren bei den Salzburger Festspielen in umfangreichen Personalen und Werkzyklen immer wieder zu erleben ist. Zu hören sind in diesem Jahr seine Kammeroper Jakob Lenz, die auf einer Erzählung von Georg Büchner basiert und ein komponiertes Psychogramm der geistigen Zerrüttung des Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz zeichnet, sowie die Sammlung von Passionstexten mit instrumentalen Zwischenspielen Vigilia und der ausladende Chiffre-Zyklus, dessen Klangraum Sylvain Cambreling und das Klangforum Wien musikalisch ausloten. „Wir hören ja nur Musik, die gerade vergeht. Sie erscheint im Moment ihres Verschwindens“, bringt Wolfgang Rihm das Wesen des Klangs auf den Punkt. „Das Beginnen, das Sein und das Enden, das ist das Sagen der Musik. – Was sie damit sagt? – Dass sie uns auch abbildet: Unser Dasein beginnt, dauert und endet und deswegen ist Musik auch ein menschlicher Ausdruck für das Sein.“