Fest zur Festspieleröffnung
2024

Martha Jungwirth, Ohne Titel, 1996, Aquarell auf Papier (Kontobuchseiten), 79 x 109 cm
Foto: © Dorotheum Wien, © Martha Jungwirth / Bildrecht, Wien 2023

Einblicke in das Veranstaltungsprogramm

Drei Tage lang haben Salzburger·innen sowie Festspielgäste Gelegenheit, sich beim Fest zur Festspieleröffnung auf den Festspielsommer einzustimmen. Am 19., 20. und 26. Juli findet das Fest parallel zur Konzertreihe Ouverture spirituelle statt.

Zu Beginn der Salzburger Festspiele 2024 findet die Ouverture spirituelle unter dem Titel Et exspecto statt. Für das Fest zur Festspieleröffnung haben sich die Mitwirkenden des titelgebenden Konzerts bereit erklärt, die Generalprobe zum abendlichen Konzert zu öffnen. Dabei werden Werke von Sofia Gubaidulina, Karl Amadeus Hartmann und Arvo Pärt von Krassimir Sterev (Bajan), Patricia Kopatchinskaja (Violine), Max Hanft (Klavier) dargeboten. Peter Dijkstra leitet den Chor des Bayerischen Rundfunks und die Camerata Salzburg.

Die Radiosendung „Ö1 Klassik-Treffpunkt“ gastiert bei den Salzburger Festspielen. Bariton Georg Nigl, der in mehreren Projekten in Salzburg zu erleben sein wird und Intendant Markus Hinterhäuser geben Einblicke in die musikalischen und theatralen Gedankenwelten, die diese Festspiele mit sich bringen. Auch die Musik in diesem Ö1 Klassik-Treffpunkt wird von den Gästen ausgewählt, wir hören sehr persönliche Lieblingsstücke, aber auch rare Aufnahmen aus der Festspielgeschichte.

Seit 2008 bietet das Young Singers Project der Salzburger Festspiele jungen, begabten Sänger·innen aus aller Welt ein herausragendes Programm für eine breitgestreute Weiterbildung im besonderen Ambiente der Festspiele. Im Rahmen des Fests zur Festspieleröffnung haben die Teilnehmer·innen des YSP 2024 im Großen Saal des Mozarteums ihren ersten öffentlichen Auftritt. Sie arbeiten mit Festspielkünstler·innen und internationalen Coaches an Technik und Repertoire und wirken in Opernproduktionen mit: in der Oper für Kinder Die Kluge von Carl Orff, in den Neuinszenierungen von Der Idiot und Der Spieler sowie den konzertanten Aufführungen von Hamlet.

Sabine Haag, Generaldirektorin des KHM-Museumsverbandes, Kristina Hammer, Präsidentin der Salzburger Festspiele und Andrea Stockhammer, Direktorin DomQuartier Salzburg, laden zum Gespräch. Die Damen stehen an der Spitze dreier österreichischer Kulturleuchtturminstitutionen und diskutieren unter dem Titel Vision, Mythos, Wagnis: Die magische Trinität von Kunstbetrieben als Publikumsmagnet. Dabei spannen sie einen weiten Bogen von der venezianischen Kunst des 16. Jahrhunderts bis zum heutigen Museums- bzw. Festspielbetrieb.

Blasmusik ist gelebtes Miteinander von großer Wirkung. Thomas Gansch & Blasmusik Supergroup, Blasmusikkollegen bestehend aus Wiener Philharmonikern, dem Kärntner Symphonieorchester und Vereinte Bühnen Orchester, den Egerländer Musikanten, Mnozil Brass und von Blechhauf’n bis zu LaBrassBanda, zeigen im Haus für Mozart, wie großartig diese Musik sein kann und wofür sie steht.

Die barocke Kollegienkirche öffnet sich beim Fest zur Festspieleröffnung mit einem Probeneinblick des Ensembles Vox Luminis XL unter der musikalischen Leitung von Lionel Meunier. Die Generalprobe zum Konzert ist am 21. Juli um 11.00 Uhr zu erleben.

Auf dem Programm stehen Thomas Tallis´ zutiefst ergreifende Motette für 40 Stimmen in acht Chören Spem in alium, Allessandro Striggios Ecce beatam lucem und John Sheppards Media via in morte sumus a 6.

Der in den letzten 100 Jahren am Ort des ehemaligen fürsterzbischöflichen Marstalls entwickelte Salzburger Festspielbezirk mit den für das Salzburger Kulturleben zentralen Spielorten Großes Festspielhaus, Haus für Mozart und Felsenreitschule wird in den nächsten Jahren umfassend saniert und erweitert, um die Zukunftsfähigkeit des Veranstaltungs- und des Produktionsbetriebes zu sichern. Kaufmännischer Direktor Lukas Crepaz und Projektleiter Michael Brandauer geben in drei Führungen einen Einblick hinter die Kulissen der Häuser und erläutern das Großprojekt „Festspielbezirk 2030“.

Schönbergs Kurzoper Die glückliche Hand steht im Zentrum des Konzertprogramms des Orchesters Divertimento Viennese unter der Leitung von Vinzenz Praxmarer. Den Anfang des Programms macht Arnold Schönbergs Kammersymphonie No. 1 in E-Dur. Der zweite Teil des Konzerts ist Gustav Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen in der Bearbeitung von Arnold Schönberg für Kammerorchester sowie Erwin Schulhoffs Suite für Kammerorchester gewidmet. Solist ist der junge Bariton Christoph Filler.

Die Internationale Sommerakademie der Universität Mozarteum Salzburg bietet intensive Meisterklassen mit Künstler·innen und Pädagog·innen der Universität und der internationalen Musikbranche. Mit Unterricht, Konzerten und einem Rahmenprogramm wird Raum für interkulturelle Begegnungen und musikalischen Feinschliff geboten. Abschluss der jeweiligen Kursperiode ist ein Wettbewerb, in dem die besten Studierenden der Woche vor einer Jury ihr Können zeigen.

Die Grenzen zwischen klassischer Musik und zeitgenössischer Klangsprache erkundet das radio.string.quartet neu und präsentiert mit B:A:C:H – like waters ein musikalisches Ereignis in einer klanggewaltigen 3D-Sound-Show. Mit Bernie Mallinger, Sophie Abraham, Cynthia Liao und Ingmar Jenner. Sounddesign: Peter Otto Moritz. Das Ensemble übersetzt Bachs g-moll- Violinsonate ins 21. Jahrhundert: innovativ, unvergleichlich. In der Szene Salzburg.

Der im Exil lebende Stefan Zweig (Josef Hader) ist im Jahr 1936 Teilnehmer des PEN Autoren-Kongresses in Buenos Aires. Man erwartet von ihm ein eindeutiges Statement gegen den europäischen Faschismus und gegen die Rassenpolitik der Nationalsozialisten. Zweig scheut das klare Urteil und ringt mit sich um die „richtige Haltung“. Der mehrfach ausgezeichnete Film Vor der Morgenröte von Regisseurin Maria Schrader wird auf Schloss Leopoldskron gezeigt.

Viel Vorfreude wird die Autogrammstunde mit Festspielstars im Eingangsfoyer des Großen Festspielhauses auslösen. Hautnah und für ein kurzes Gespräch erreichbar sind in dieser Stunde „Jedermann“ Philipp Hochmair, der Regisseur der Oper „Der Spieler“, Peter Sellars, der Tenor Julian Prégardien, der im Sommer „Don Ottavio“ singen wird, die Sopranistin Asmik Grigorian und die Mezzosopranistin Violeta Urmana, beide in der Oper „Der Spieler“ auftretend. Außerdem die Koloratursopranistin Kathryn Lewek, die alle vier Frauenfiguren in Les Contes d’Hoffmann interpretieren wird und ihre Kollegin Kate Lindsey. Die Titelpartie dieser Oper wird der Tenor Benjamin Bernheim verkörpern. Autogrammjäger·innen voraus!

Der Volkskultur ist dieses Jahr ein eigener Tag, der 26. Juli, im Fest zur Festspieleröffnung gewidmet: Am Residenzplatz sehnsuchtsvoll erwartet wird der nächtliche Salzburger Fackeltanz, in dem an die 100 Paare verschiedener Brauchtumstanzgruppen aus Stadt und Land Salzburg mit ihren Fackeln 13 verschiedene Figuren in die Nacht zeichnen. Die Übertragung auf einer Großbildleinwand lässt Perspektiven erkennen, die sonst nicht wahrnehmbar sind.

Zu den weiteren volkskulturellen Höhepunkten des Fests gehören u.a. das Salzburger Turmblasen, die Reverenz der Salzburger Bürgergarde, das Brauchtum der Lessacher Alphornbläser, die Konzerte der Polizeimusik Salzburg und der Militärmusik Salzburg, D’Untersberger und der Salzburger Volksliedkreis.

„Jedermann ist eine Metapher und eine Allegorie des Lebens“, sagt Regisseur Robert Carsen. In der Neuinszenierung spielen Philipp Hochmair (Jedermann), Deleila Piasko (Buhlschaft), Christoph Luser (Guter Gesell/Teufel), Dominik Dos-Reis (Tod) und viele weitere Theatergrößen.  Die Vorstellungen sind seit Monaten ausverkauft. Das Ensemble hat sich bereit erklärt, die Generalprobe am 19. Juli für einen wohltätigen Zweck zu öffnen.

Führungen, etwa im DomQuartier Salzburg oder auf Schloss Leopoldskron, Workshops, Gespräche und Open-air-Konzerte ergänzen die insgesamt 76 Programmpunkte in 32 Spielstätten an 3 Tagen.

Ausgabe der über 11.000 Zählkarten
Für den Besuch von gekennzeichneten Vorstellungen können online ab Samstag, 6. Juli 2024, 09:30 Uhr kostenlose Zählkarten unter www.salzburgerfestspiele.at bestellt werden. Die Eintrittskarte ist wie gewohnt ein print@home-PDF, das Sie ausdrucken oder auf Ihrem Mobiltelefon speichern.

Für die Generalprobe zu Jedermann findet der Online-Verkauf zu vergünstigten Eintrittspreisen ab 10. Juli, 09:30 Uhr statt.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche frei zugängliche Veranstaltungen.

Dank an die Finanziers
Der Verein der „Freunde der Salzburger Festspiele“ ist seit Jahren der Hauptfinanzier des Eröffnungsfests. Das Land Salzburg unterstützt das Programm, die darin enthaltenen Beiträge der Volkskultur werden von der Stadt Salzburg gefördert.

Festspielkarte = Busticket
Kostenlos, bequem und umweltfreundlich zu den Salzburger Festspielen – Der Verein der „Freunde der Salzburger Festspiele“ fördert auch in diesem Jahr die umweltfreundliche und kostenlose Mobilität der Festspielgäste zu und von den Aufführungen. Diese Vergünstigungen gelten auch bereits für das Fest zur Festspieleröffnung.