
Die jüngste Konzertreihe der Salzburger Festspiele, die Ouverture spirituelle, fußt auf der langen Tradition der Kirchenkonzerte im Rahmen des Festivals. „Sacrificium“ lautet 2022 der beigestellte Titel. „Der Begriff des Opfers erscheint bis heute als ein Faszinationsbegriff, ein Begriff, in dem sich die Motive der Lust und des Abscheus auf schwer durchschaubare Weise kreuzen.“ (Thomas Macho)
Es sind unergründliche Seelenzustände, die die Menschheit seit jeher bewegen und die Protagonisten zu zutiefst selbstlosen Handlungen, aber auch zu abscheulichen Taten treiben. Die Musik gibt Zeugnis von der freiwilligen Hingabe des eigenen Lebens – und vom ohnmächtigen Erleiden fremder Gewalt, wie es uns vor allem im 20. Jahrhundert in unvorstellbarer Weise entgegentrat. In der Ouverture spirituelle treffen sowohl weltliche als auch geistliche Klänge unterschiedlichster Epochen aufeinander. Am Programm der ersten Mozart-Matinee im Rahmen dieser Konzertreihe stehen Joseph Haydns Symphonie d-Moll Hob. I:26 – Lamentatione und Stabat Mater Hob. XXbis sowie Wolfgang Amadeus Mozarts Misericordias Domini – Offertorium für gemischten Chor, Orchester und Orgel KV 222 und Ave verum corpus für gemischten Chor, Orchester und Orgel KV 618.
Interpretiert werden die Werke der großen Meister von Carolyn Sampson (Sopran), Marianne Beate Kielland (Alt), Bogdan Volkov (Tenor), Peter Kellner (Bass) und dem Chorus sine nomine (Einstudierung: Johannes Hiemetsberger). Das Mozarteumorchester Salzburg wird dirigiert von Andrew Manze.